Bei Feuer kann ein Brandschutzfenster Leben retten. Doch es gibt unterschiedliche Typen von feuerwiderständigen Fenstern – und deren Bezeichnungen sind oft kryptisch. Auch das am besten geeignete Material für den Fensterrahmen mag Sie überraschen.

Brandschutzfenster:
Bezeichnungen entschlüsselt

Während Stahl bei höheren Temperaturen unerträglich heiß wird und Kunststoff giftige Dämpfe freisetzt, kann Hartholz bis zu 220 Grad dem Feuer standhalten. Die Oberfläche verkohlt zwar, doch dadurch wird das darunter liegende Holz geschützt. Spezielle Brandschutzbehandlungen machen es noch widerstandsfähiger. Bis zu einer Stunde können hölzerne Brandschutzfenster den Flammen trotzen und dabei ihre Funktion erhalten. Ein solcher Fenstertyp wird mit dem Kürzel F60-B bezeichnet. Die Zahl steht dabei für die Minuten, die das Bauteil trotz der Flammen strukturell intakt bleibt – das bisherige Maximum liegt bei 120 Minuten für Brandschutzfenster. Das B bedeutet, dass der Rahmen brennbar ist – hier kann auf einer Skala von leicht bis schwer brennbar noch feiner unterschieden werden. Ein A bezeichnet nur bedingt brennbare Stoffe, zum Beispiel Stahl. Je nachdem, wo sich das Fenster befindet, kommen unterschiedliche Typen von Brandschutzverglasung zum Einsatz.

F-Verglasung
Dieser Typ der Verglasung ist der Standard bei Brandschutzfenstern und wird bei raumabschließenden Wänden eingesetzt – dies betrifft somit fast alle Außenfenster. Die Verglasung kann aus mehrscheibigem Floatglas mit Zwischenschichten aus Wasserglas bestehen. Eine andere Variante beinhaltet eine Gelfüllung zwischen den Glasschichten.

Die Scheiben werden undurchsichtig. Dies verhindert, dass Feuer, Rauch und Strahlungswärme durchdringen. Die Oberflächentemperatur auf der dem Feuer abgekehrten Seite des Brandschutzfensters ist somit sehr niedrig. Einige Fenstermodelle schließen sich auch automatisch oder beinhalten speziellen Schaum, der sich bei Hitze ausdehnt und so Fugen noch besser verschließt.

G-Verglasung
Diesen Typ der Brandschutzfenster dürfen Sie nur verwenden, wenn nach bauaufsichtlicher Vorschrift keine speziellen Feuerschutzwände gefordert sind. Dies bezieht sich vor allem auf Fenster ab einer gewissen Höhe, in der die Brandgefahr als eher niedrig eingestuft wird, oder auch Lichtöffnungen in Flurwänden. Diese Verglasung bleibt auch im Brandfall durchsichtig. Sie verhindert damit nur Ausbreitung von Feuer und Rauch, bietet aber nur wenig Schutz vor Strahlungswärme. G-Verglasungen reduzieren die Temperatur der noch durchtretenden Wärmestrahlung um etwa die Hälfte.

T-Verglasung
Bei Glastüren – oder Türen mit Glaselementen – sollten Sie diesen Typ als Brandschutz verwenden. T-Verglasung erfüllt die gleichen Kriterien wie F-Brandschutzfenster und kann auch im Innenraum eingebaut werden. In Verbindung mit der richtigen Tür kann dieser Typ von Brandschutzfenster bis zu 180 Minuten dem Feuer standhalten – in diesem Fall sollte das Glas aber nur einen Teil der Tür ausmachen.

(Quelle: http://www.zuhause.de/brandschutzfenster-die-verschiedenen-typen/id_58221732/index)